Wie heißt Du?
Ich bin Peter Kraus, 55 wohnhaft in GG und Freiburg, besitze immer noch ein Auto, aber fahre so wenig, dass jeder Kilometer schon absurd teuer geworden ist. In Freiburg braucht man es nicht. In GG ist es auch für die meisten Bedürfnisse nicht so unabdingbar, wie ich früher selbst gedacht habe. In GG habe ich kein Auto. Die 250 km zwischen den Wohnsitzen fahr ich regelmäßig und bequem mit dem Zug.
Von wo nach wo bist Du gefahren?
Ich hatte es mir geliehen, um einzukaufen, Leergut wegzubringen und um eine Kettensäge aus Bischofsheim zu holen und zurückzubringen.
An welchem Wochentag warst Du mit dem Lastenrad unterwegs?
Ich hatte es von Dienstag bis Donnerstag.
Ich möchte es demnächst nochmal für eine größere Strecke ausprobieren
Was hast Du transportiert?
Ich machte einen Lebensmittel Einkauf und fuhr Leergut und Altglas weg.
Wurdest Du auf das Lastenrad angesprochen?
Ich wurde nicht viel angesprochen. Es war auch nasskalt gewesen und nicht so nett draußen. Allerdings sprachen mich zwei Nachbarn an. Der eine fand das Projekt an sich gut und überlegt schon länger, das Zweitauto in der Familie aufzugeben.
Der andere fand das Design einfach cool.
Wie fühlt es sich an, das Lastenrad zu fahren?
Ich bin den Urtyp des Lastenrades auf zwei Rädern (den Long John von sco) schon vor 30 Jahren öfters gefahren zum Ausfahren von Kuchen und Backwaren als Student in Frankfurt Bockenheim.
Der Fips fährt sich aber viel neutraler. Der Motor ist kraftvoll, ohne zu ruckeln, der Zahnriemen schont die Hose und rostet nicht. Die Bedienung ist intuitiv, die Details sind echt gut durchdacht.
Die Bremsen kann man ohne viel Handkraft betätigen und sie sind auch fein dosierbar.
Ein Knüller ist das Licht. Es ist auch mit regennasser Brille noch alles sehr gut zu erkennen. Im Auto ist es nicht heller. Man wird auch gut wahrgenommen.
Ich fuhr mehrmals erlaubt gegen die Einbahnstraße vom alten Rathaus entlang der Darmstädter Str. zum Marktplatz.
Die breite und das Licht ließen die entgegen kommenden Autos vom Gas gehen und brachten sie dazu einen angenehm großen Abstand zu halten.
Das Gefährt macht aber Autofahrer nicht aggressiv, versetzt diese Eher in freundliches Erstaunen.
Mit meinem gewöhnlichen Rad werde ich auf dieser Strecke oft sehr eng passiert.
Hast Du durch das Lastenrad neue Menschen kennengelernt?
Dieses Mal nicht. Da Transport Fahrräder immer mehr Verbreitung finden, ist man ja damit heute selbst in GG kein Exot mehr, eher schon ein Trend – Setter. In meiner zweiten Heimat in Freiburg gehören Transporträder bereits zum normalen Strassenbild.
Was nervt Dich am Lastenrad?
Da fällt mir erst Mal nix ein, die Mitnahme Zug ist erschwert, da es an den Bahnhöfen in GG keine geeigneten Querungen an den Bahnsteigen in GG gibt.
Früher gab’s das einmal.
Aber 20 km sind ja mit so einem Rad keine grosse Strecke mehr. Da brauche ich mich nicht um Fahrpläne, Automaten und Verspätungen zu kümmern.
Ich merkte das gerade an dem Tag wo ich aus vermeintlicher Bequemlichkeit doch das Auto des Nachbarn lieh, um die Kettensäge zu leihen.
Im Berufsverkehr dauerte der Weg nach Bischofsheim mit 10 Ampeln auf 14 km am Ende praktisch genauso lange, als wenn ich doch den fips genommen hätte…
Das Lastenrad rockt, weil…?
… man ohne schwitzen zu müssen lange Distanzen , z.B. GG->Darmstadt, fahren kann und der Parkplatz ohne Suche meist direkt am Ziel ist.
… die Reichweite mit deutlich über 100 km so groß ist und gleich zwei Akkus verwendbar sind.
… man damit im Alltag praktisch nie an seine Grenzen kommt.
… selbst ein Radurlaub mit 100 km Tagesetappen damit bequem zu fahren ist.